Die diesjährige Hannover Messe stand unter dem Motto „Industrial Intelligence“ und diese Slogan ist, wenn man die große Anzahl an gezeigten Produkten, die KI einsetzen betrachtet auch gerechtfertigt. Ich habe einen, leider viel zu kurzen, Rundgang über das Messegelände gemacht und viele Aussteller und Foren zu unserem Thema gefunden. Wirklich suchen musste ich dazu nicht.
Der Einsatz von KI in der industriellen Fertigung in unumgänglich
Dass der Einsatz von KI für das bestehen am Markt notwendig ist machte Peter Gross von der Software AG auf dem Forum Industrie 4.0 deutlich. Die Alterung der Gesellschaft führt zu einem Rückgang des Bruttosozialproduktes um 40% nach derzeitigen Prognosen. Um dem entgegenzuwirken muss die Produktivität um mehr als die durchschnittlichen 2% der vergangenen Jahrzehnte steigen. Der Schlüssel dazu ist der Einsatz von KI.
Flexible Fertigung und Qualitätskontrolle „unterwegs“
Wie das aussehen kann, konnte man sich beispielsweise in der Smart Factory (https://smartfactory.de), einem Netzwerk von über 50 Firmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, anschauen. Die Demo-Station zeigt flexibles Routing zwischen drei Produktionsstationen über selbstfahrenden Werkstückträger. Diese Transportfahrzeuge bilden eine veränderliche Verkettung von Anlagen ab, die auf veränderte Produktabrufe reagieren kann. Die Wegezeit wird zudem genutzt, um die Qualität der Produkte optisch zu überwachen. Stimmt die Form des Teiles mit der Soll-Kontur überein? Wurde in der richtigen Farbe produziert? Diese Fragen werden über den Abgleich eines Bildes des Bauteils auf dem Werkstückträger mit einem ERP Programm beantwortet. Die Datenübertragung zwischen Fahrzeugen am Stand und der SAP Instanz auf einem Server liefen bereits über das 5G Netz.
Wo und wie speichert man die Daten?
Datenspeicherung und –management ist eine weitere Herausforderung, die es auf dem Weg zur Produktivitätssteigerung zu meistern gilt. Fiware (https://www.fiware.org/) ist eine Open-Source Plattform, die dazu Standards für das Datenmanagement mit sich bringt und bereits eine gewisse Verbreitung hat. Über diverse Schnittstellen lassen sich Daten importieren und exportieren, so dass die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Tools unterschiedlicher Hersteller ermöglicht wird. Ein Gegenentwurf zu größeren, aber geschlossenen Lösungen.
Mit der Bedeutung von Daten steigt die Wichtig ihres Schutzes von unbefugtem Zugriff
Daten werden zunehmend Teil des Wertes eines Unternehmens und müssen entsprechend geschützt werden. Auch dazu wird KI sinnvoll zum Einsatz gebracht, beispielsweise von der finally safe GmbH. Diese stellt Hardware und Software zur Überwachung der Datenströme im Unternehmen her. Über einen Machine Learning Ansatz werden Muster erkannt und bei ungewöhnlichen Ereignissen Alarm gegeben. Die Einschätzung des Ereignisses und eventuell nötigen Maßnahmen sind dann der entsprechend Fachabteilung vorzunehmen. Um ein durchgehend besetztes Zentrum für Sicherheitsoperationen (SOC) kommt man also nicht herum, wenn man einen hohen Sicherheitsstandard etablieren möchte.
Seid auch ihr auf der Messe gewesen? Was war euer Highlight?