Ein Studie der Berater von McKinsey hat ergeben, dass 9,2% der deutschen Arbeitnehmer bis 2030 einen neuen Beruf lernen müssen. Vor der Corona-Krise lag dieser Wert noch ca. 10% niedriger. [4]
Der Beruf des Ingenieurs ist davon nicht per se betroffen, um jedoch weiterhin am Arbeitsmarkt gefragt zu sein, ist das Erlernen neuer Fähigkeiten erforderlich. Stellt sich nur die Frage – welche?
Um diese Frage zu beantworten habe ich mir verschiedenen Quellen angeschaut und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet.
Neben allgemeinen Dokumenten [5, 6] habe ich Modulhandbücher von Studiengängen [7..9], die auf Digitalisierung im Ingenieurswesen abzielen, betrachtet. Auch Fachliteratur und wissenschaftliche Publikationen [1..3] zur Veränderung der Arbeitsmarktes für Ingenieure gibt es und sind eingeflossen. Als Beispiel sei die Befragung von 224 VDMA Mitgliedsunternehmen in [2] genannt.
Es zeigt sich dass die Kernfähigkeiten in der jeweiligen Domäne weiter benötigt werden und zudem neue Kompetenzen für alle Branchen und Positionen hinzukommen.
Fachlich muss der klassisch ausgebildete Ingenieur dazulernen
Die Fähigkeit Software zu entwickeln wird für jede Domäne wichtig werden. Das ist erforderlich um neue Möglichkeiten, beispielsweise zur Effizienzsteigerung, zu nutzen.
Nicht jedes Tool muss selber programmiert werden, aber dennoch sind grundlegenden Programmierkenntnisse und Wissen über Datenbanken erforderlich, um ein Verständnis für die Möglichkeiten zu erlangen. Auch Grundlagen der IT-Sicherheit sollten beherrscht werden, um entsprechende Gefahren zu erkennen und ihnen von Anfang an entgegenzutreten.
Die einzige klassische Fähigkeit in diesem Bereich bleiben Simulationstechniken, die an Bedeutung gewinnen.
Methoden der Softwareentwicklung verstanden haben ist erforderlich, um Entwicklungsprozesse starten oder begleiten zu können. Auch wenn die Umsetzung durchaus mit einem externen Partner erfolgen kann.
Weiterbildung wird zur Fähigkeit
Falls das nicht sowieso schon der Fall war, ist spätestens jetzt klar, dass ein abgeschlossenes Studium nicht bis zu Rente trägt.
Die stetige Weiterentwicklung findet sich gleich in mehreren Bereichen wieder. Die (automatisierte) Wissenssuche ist erforderlich, um auf dem Laufenden zu bleiben und eine „Einfach mal ausprobieren“-Grundhaltung hilft Schritt zu halten und nicht zielführenden Ansätze schnell wieder zu verwerfen.
Die Englische Sprache ist unverzichtbar, um Originaldokumente zu lesen und den Austausch mit Gleichgesinnten weltweit zu suchen.
Neue Denkweisen
Verständnis für IT und die Beherrschung von Komplexität sind das Eine, aber auch neue Geschäftsmodelle und -prozesse müssen verstanden werden, hier sei beispielhaft das Stichwort „… as a service“ genannt. Das kann auch bei der Auswahl eines potenziellen Arbeitgebers sehr hilfreich sein.
Und nun?
Diese Zusammenfassung dient der Ausrichtung der persönlichen Weiterentwicklung. Dabei müssen nicht sklavisch alle Punkte abgehakt werden, aber einen großen Teil dieser wiederholt und von verschiedenen Quellen genannten Fähigkeiten, sollte man beherrscht um gefragt zu sein und zu bleiben.
Quellen
